Wir regen uns auf. Über andere, unsere Gegenüber. Über diejenigen, die mit uns leben.
Wir beurteilen, und verurteilen. Ganz schnell geht das, fast automatisch.
Schublade auf, Beurteilung heraus, und Mensch hinein.
Kennst Du das? Wir sind äußerst erpicht darauf, Verhalten anderer zu bewerten, und - wenn es uns unangenehm ist, zu verurteilen. Wir sind in unserer Aufmerksamkeit gern bei den vermeintlichen Fehlern der Anderen. Und erkennen sie natürlich alle. Jedes noch so kleine Fehlverhalten registrieren wir.
Dabei erkennen wir oft nicht den „Balken im eigenen Auge“(Matthäus7,3).
Wir sind nicht gewohnt, zuerst bei uns selbst hinzuschauen. Um dort zu sehen, dass auch wir gehandicapt sind.
Wir alle sind Menschen.
Wir alle haben eine Biografie, sind Summe unserer Glaubenssätze und Prägungen. Jeder einzelne von uns.
Wenn wir dies ehrlichen Herzens verinnerlichen, dann würden wir bemerken, dass wir alle „Suchende“ sind. Die einen ganz bewusst, die anderen eher noch unbewusst.
Wir haben einen „blinden Fleck“ in Bezug auf uns selbst. Wir sind nicht fehlerfrei, und nicht frei von „kritischem“ Verhalten. Das, was für uns in Ordnung ist, kann einen Anderen ebenso nerven wie dessen Verhalten uns gegenüber.
Aber es ist leichter, dem Anderen Vorwürfe zu machen, als uns einzugestehen, dass wir selbst Grund für Kritik sein könnten.
Wenn wir das obige Zitat beherrschen, und uns dem eigenen „Balken im Auge“ zuwenden, reduziert sich Verurteilung. Wir sind dann fokussiert auf uns selbst, und hinterfragen die ein oder andere eigene Verhaltensweise.
Und wer mit sich selbst beschäftigt ist, kann nicht gleichzeitig einen anderen beurteilen.
Aber warum hegen und pflegen wir unterbewusst diesen blinden Fleck? Dieser „Fleck“ weist uns auf einen Mangel in uns selbst hin. Er verwischt eine Schwachstelle, die aus dem Empfinden einer vermeintlichen Unvollkommenheit unserer Persönlichkeit stammt.
Wir empfinden ein Defizit an Selbstliebe, an Anerkennung und Akzeptanz unserer eigenen Person. Das verunsichert uns und wir meinen, unser Gegenüber würde uns ebenso unvollkommen wahrnehmen.
Das tut weh, und deshalb überspielen wir diese Unsicherheit mit Fokussierung nach außen. Wir suchen regelrecht im Gegenüber nach Bestätigung unserer eigenen Unvollkommenheit.
Das läuft unterbewusst ab, und ist die Ursache für manchen Konflikt, den wir verursachen, und später überhaupt nicht mehr nachvollziehen können.
Lasst uns deshalb bei uns selbst einkehren! Uns anschauen, offenen Herzens!
Uns eingestehen, dass wir die ein oder andere Verletzung mit uns herumtragen und auch die ein oder andere weniger sozialverträgliche Verhaltensweise. Wenn wir alle das tun, können wir den Anderen genauso offen betrachten, und mancher Konflikt wäre schon im Vorfeld „entschärft“!
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