Die Brennessel- Königin der Heilpflanzen

Die Brennessel- Königin der Heilpflanzen

Die Brennessel  wächst und gedeiht an Wegrändern und Schuttplätzen. Besonders wohl fühlt sie sich auf stickstoffhaltigen Böden und an feuchteren Plätzen. Die Brennessel wird zwischen 0,80 und 1,50 m hoch und es gibt zwei botanischen Sorten, Urica dioica und die bei uns bekanntere Urica urens, welche auch in der Homöophatie potenziert als Arznei eingesetzt wird. Naturheilpraxis Diana Meinhardt

In der Kräuterkunde verwendet werden das Kraut und die Blätter sowie die Wurzel der Brennessel. Weniger verbreitet ist der Einsatz der hell- bis grünbraunen Brennesselsamen, welche umgangssprachlich Nüßchen genannt werden.

Früher wurde die Brennesselpflanze zur Herstellung des Nesselgarn’s- und –tuch genutzt. Man nannte dies das Leinen der armen Leute. Hergestellt wurde das Tuch durch das Auskochen von Brennesselstängeln in Lauge.

In der Antike kannte man die Brennessel bereits als Heilpflanze, sie wurde damals bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt, und galt als blutreinigend und wassertreibend. Manchen ist vielleicht auch die etwas archaische Anwendung der Brennessel in der Rheumatherapie bekannt- das Peitschen der Haut mit frischen Brennesseln.  

Die Blätter der Brennessel sind sehr reich an Chlorophyll, dem grünen Pflanzenfarbstoff .

Deshalb werden sie in der Lebensmittelindustrie zum Färben von Nahrungsmitteln eingesetzt.

Das Kraut und die Blätter enthalten Flavonoide, Cumarine, Mineralstoffe wie Kieselsäure, Kalium- und Calciumsalze, Ameisen- und Essigsäure, Vitamin C, pflanzliches Eiweiß und viel Eisen.

In den Brennhärchen finden sich biogene Amine wie Histamin (allgemein als Entzündungsbotenstoff bekannt), Acetylcholin und Serotonin. Die Wurzel wiederum ist Träger von verschiedenen Phytosterolen, Gerbstoffen, Polysachariden (das sind hochmolekulare Kohlehydrate) und Lektinen (Glyko-Proteinen).

Das Kraut enthält gut verwertbares Eisen in nennenswerten Mengen.

Auf längere Sicht füllt es die Eisenspeicher im Körper wieder auf, was seinen Einsatz bei stark menstruierenden oder sehr anämischen Frauen erklärt.

Einige Bestandteile der Wurzel besitzen immunmodulierende Eigenschaften. Sie hemmen im Prostatagewebe des Mannes die Umwandlung von Testosteron in Östradiol. Deswegen wird die Wurzel bei gutartiger Prostatahyperplasie eingesetzt, zumal sie den Harnfluß erhöht. Diese Wirkung ist sogar schulmedizinisch anerkannt.

Die Blätter und das Kraut enthalten weiterhin Stoffe, welche die Synthese entzündungsauslösender Prostaglandine hemmen. Dies ergibt die deutliche Besserung bei rheumatischen Beschwerden oder Gichtanfällen.

Auch hierfür gibt es eine positive Monographie im deutschen Arzneibuch.

Bei Rheuma oder Gicht wird die Brennessel intern als Tee oder Tinktur verwendet und extern als Einreibung der betroffenen Körperpartien. Gicht

Durch ihren Gehalt an Kaliumsalzen eignet sie sich hervorragend zur Durchspülungstherapie bei ödematösen Wasseransammlungen oder zum Durchspülen der Harnwege bei Infekten und zur  Ausscheidung von Harngrieß.

Beachtet werden muss hierbei unbedingt, dass bei ödematösen Wasseransammlungen aufgrund von Herz- oder Nierenerkrankungen die Durchspülungstherapie kontraindiziert ist!

In der Volksheilkunde ist die Brennessel hauptsächlich als Blutreinigungskraut, in Fastentee’s oder als unterstützender Tee bei Rheuma im Einsatz.

Weniger bekannt sind die Besserungen, welche bei Hauterkrankungen wie Ekzemen oder Schuppenflechte erreicht werden können (welche sich sicher aus der blutreinigenden Wirkung herleiten lassen).

Noch weniger bekannt und deshalb wenig eingesetzt, ist die Wirkung der Brennesselsamen.  Eigentlich sind es die Brennesselfrüchte. Die Früchte enthalten reichlich Proteine, Schleimstoffe, fettes Öl, Carotinoide und vor allen Dingen Chlorophyll.

Sie werden tatsächlich als Kräftigungsmittel  bezeichnet, denn sie aktivieren verschiedenste Stoffwechselvorgänge und steigern die körpereigenen Abwehrkräfte. Im Winter ergeben sie eine sehr gesunde Beilage über Salate gestreut oder in Marinaden, oder einfach als Brotbelag.

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die Pflanze zwei Hauptwirkungen in sich vereint: eine anti-entzündliche (Rheuma, Gicht, Arthrose) und eine entgiftende, blutreinigende. Wobei die zweitere in die erste hineinwirkt.

Im Frühjahr kann man die jungen Brennesselblätter im Salat verwenden, man kann gehackte Brennesselblätter als Suppeneinlage nehmen, getrocknet als Tee sowieso. und im grünen Smotthie sollte sie auf keinen Fall fehlen!

Auch in der Tierfütterung sollte man sie einsetzen. Den Pferdehaltern empfehle ich generell, die Brennessel abzumähen, ein oder zwei Tage antrocknen zu lassen und dann zu verfüttern.

Hundehalter können ähnliches tun, wenn die Blätter angetrocknet sind, brennen sie nicht mehr und können kleingehackt problemlos unter die tägliche Fleischration gemischt werden. In der Vogelzucht ist der Einsatz von kleingehackten Brennesselblättern im Ei-Aufzuchtfutter seit vielen Jahren ein Grundrezept.

(Quelle: Margret Wenigmann“ Arzneipflanzen- Wirkstoffe, Anwendungen“, DHZ 03/14)

Brennessel-Spiritus:

  • -zwei Hände frische Brennesselblätter klein hacken
  • mit 100 ml 70%igem Alkohol übergiessen, Ansatz mindestens 14 Tage an einem kühlen, schattigen Ort ziehen lassen
  • Ansatz abfiltern und in saubere Glasflasche umfüllen

Bei Gelenkschmerzen zweimal täglich das schmerzende Gelenk damit einreiben.

Bei Schuppenflechte die juckenden Stellen vorsichtig damit betupfen, Alkohol trocknet die Haut aus – Sie müssen die Verträglichkeit individuell testen.

Grüner Wildkräuter-Cocktail   Wildkräutercocktail

  • Eine große Handvoll Wildkräuterblätter von Giersch, Brennessel, Löwenzahn, Spitzwegerich – je nachdem, was Du draussen finden kannst
  • 1 reife Banane
  • Etwas frischer Ingwer
  • Agavensirup zum Süßen
  • Saft einer halben Zitrone

Alles in einen großen Mixbecher geben, diesen bis zur Hälfte mit Quellwasser oder Mineralwasser auffüllen – mixen- fertig- geniessen!

Wer's fruchtiger mag, kann zum Abschluss eine Handvoll Himbeeren dazu geben, Sie könnten auch eine halbe Avocado im Smoothie versenken, das macht diesen sehr reichhaltig – Probieren Sie herum, für Smoothies gibt es keine allgemeinverbindlichen Mengenangaben oder Rezeptvorgaben. Jeder Smoothie ist so individuell wie derjenige, welcher ihn mixt!

Frischpflanzenpress-Saft

  • Kann als Präparat in der Apotheke gekauft werden

Brennesselsamen

  • Im Spätsommer ernten, trocknen und im Winter in den Salat, den Smoothie oder Joghurt geben

Brot

  • Frische oder getrockene Brennesselblätter klein hacken und in Dein Brot einbacken

Brennessel-Spinat

  • Frische Brennesselblätter wie Blattspinat zubereiten

 

Du siehst, die Vielfalt ist groß, auch Du findest eine Variante, die Brennessel in Dein „täglich Brot“ zu integrieren.

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Bildquelle: www.pixabay.com/notnixon

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echt-lebenswert

Diana Meinhardt

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Die Quitte- Pektinwunder und Gesund-Obst

Die Quitte- Pektinwunder und Gesund-Obst

Das Pektin-Wunder Quitte ist jetzt reif, die Ernte hat gerade begonnen.

Die Quitte, lateinisch Cydonia oblonga, nach einer Stadt im Nordwesten der Insel Kreta benannt, ist bei uns fast in Vergessenheit geraten. Sie ist nur selten zu bekommen, am ehesten in türkischen Gemüseläden.

Dabei ist die Quitte nicht nur ein schmackhaftes Obst, sondern ein wertvoller „Gesundheits“-Helfer. Schon Hippokrates, Galen und die heilige Hildegard von Bingen wussten sie als Heilmittel einzusetzen.

Die Quitte zählt zu den Kernobstgewächsen aus der Gattung der Rosengewächse. Sie ist im Fruchtfleisch sehr hart, was ihre Verarbeitung nicht ganz leicht macht – aber der Aufwand lohnt sich! Auf ihrer Schale befindet sich ein pelziger Flaum, welcher viele Bitterstoffe enthält. Deshalb wird meist empfohlen, diesen zu entfernen.

Gerade diese Bitterstoffe sind es, welche sich positiv auf unsere Verdauungsdrüsen auswirken. Aus unseren heutigen Gemüsen sind die Bitterstoffe fast herausgezüchtet worden, um sie schmackhafter zu machen – aber ihr Wert für unsere Verdauung hat sich damit eben auch vermindert. Wir selbst entfernen den Flaum deshalb nicht, wir waschen die Früchte und verarbeiten sie ungeschält.

Pektinwunder Quitte

Pektinwunder Quitte

Die Frucht als Ganzes ist sehr reich an Pektin, an Gerbstoffen, Vitamin C (mehr als ein Apfel), Mineralstoffen, Fruchtsäuren und Folsäure. Ihre Kerne sind kleine Wunderwerke und haben einen enorm gesunden Stellenwert. Wenn man sie in kaltem Wasser einweicht, ergibt sich ein dicker Schleim, welcher schon im Altertum bei schlecht heilenden Wunden, rissigen Brustwarzen, bei Verbrennungen oder alten Geschwüren als Wundbalsam aufgetragen wurde. In der Kosmetikbranche erleben die Kerne deshalb gerade eine kleine Renaissance, kann man doch ihre positiven Eigenschaften wunderbar als Grundlage für Creme’s oder Gel’s nutzen. Wir kennen Anwendungen aus alter Zeit als Seifenersatz. Allerdings müssen Sie wissen, dass die Kerne Blausäure enthalten (diese ist giftig)  und deshalb nicht als Ganzes gegessen werden sollten.

Ein Wundermittel ist das Pektin. Davon enthält die Quitte soviel, dass man ihr Mus kochen kann ohne eine Gelierhilfe. Es wird schön fest und geliert ohne Probleme aus. Pektin ist bekannt von den Äpfeln. Es ist ein probater Helfer bei Durchfällen, denn es bindet Schadstoffe im Darm und bringt diese schonend zur Ausscheidung. Durch diese schadstoffbindende Eigenschaft wird Quittensaft oder -mus als ergänzendes Mittel bei Gicht eingesetzt.

Zusätzlich sagt man dem Pektin eine ausgleichende Wirkung auf den Blutzuckerspiegel und die Senkung des Cholesterins nach.

Bei Verstopfung hilft die Quitte ebenfalls auf schonende Weise. Quittenhonig wurde von der hl. Hildegard als Stärkungsmittel eingesetzt. Der hohe Gehalt an Gerbstoffen wirkt auf die Schleimhäute im Körper zusammenziehend, und der hohe Vitamin C-Gehalt ist gerade jetzt in der Herbstzeit ein wichtiger Helfer gegen Erkältungskrankheiten.

Sie sehen also, die goldgelbe Frucht ist ein Allroundtalent! In den Hausgärten ist die Quitte im Übrigen ein hervorragender Pollenspender für die Bienen, ihre Blüten prangen spät im Mai hellrosa an den Zweigen und locken scharenweise die hungrigen Bienen an. Lagerfähig ist die Quitte leider weniger, wenn Sie welche erstanden haben, sollten Sie sie zügig verarbeiten.

Es gibt unzählige Rezepte für den Einsatz von Quitten in der Küche. Man kann sie zu Wildgerichten servieren, Quittenstrudel oder -kuchen damit backen, sehr bekannt ist das Quittenbrot. Dabei handelt es sich um eine Art Fruchtleder, das Quittenmus wird mit dem selben Teil Zucker schonend getrocknet und im Winter als Süßigkeit vernascht. Wir empfehlen das Quittenbrot nicht, da es sich tatsächlich um eine zuckersüße Variante handelt, und unserer Meinung nach die Quitte viel zu wertvoll ist, um sie mit Zucker zu „verschandeln“.

Wir kochen aus ihr (ungeschält, lediglich entkernt) ein Mus, ohne Zuckerzusatz, welches zugegeben sehr säuerlich ist. Als Zugabe ins morgendliche Müsli oder in einen Smoothie erhält sich so aber der gesundheitliche Wert und wer mag, kann ja nachsüssen. Des weiteren entsaften wir die Quitten mechanisch ( nicht thermisch, um ihre wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten) und frieren den Saft in Schraubgläsern ein. So können wir in der Erkältungszeit nach Bedarf darauf zurückgreifen und die Quitte wirklich nutzen als das, was sie ist – eine Helferin in dunkler, kalter Zeit!

Man kann Quittenessig oder –öl mit ihr zubereiten, für den Quittenhonig der hl. Hildegard wird klein geschnittene, entkernte Quitte in Honig eingelegt und bei Bedarf gegessen. Auch Quittenlikör wird ungesüsst angesetzt und kann im Winter ein Helfer bei beginnenden Erkältungen sein. Der aus den getrockneten Quittenkernen in Wasser entstehende Schleim kann zum Gurgeln bei Halsentzündungen eingesetzt werde, der Schleim legt sich beruhigend über die gereizten Schleimhäute. Die getrockneten Blätter des Quittenbaumes können als Tee verwertet werden.

Wir laden Sie ein, sich einmal näher mit dieser wertvollen Obstsorte zu befassen. Früher gab es in fast jedem Bauerngarten einen Quittenbaum, und heute sind die Quitten fast verschwunden.

Deshalb empfehlen wir Ihnen auch das Fränkische Rekultivierungsprojekt alter Quittensorten in Untereisenheim an der Mainschleife. Dort hat man sich der Erhaltung der Quitte angenommen und unterhält unter anderem den Astheimer Quittenlehrpfad (www.mustea.de). Ein Ausflug dorthin lohnt sich auf jeden Fall, denn es ist altes, wertvolles Wissen aus der Erfahrungsheilkunde, welches erhalten werden sollte und zu neuer Blüte (im wahrsten Sinne des Wortes) gebracht werden könnte.

Die wertvollen Helfer aus der Natur sind älter als jedes synthetische Medikament, und für gesundheitliche Unterstützung in unserem Alltag immer eine Überlegung wert!

 

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