Was hat die Geschichte des Christuskindes mit uns zu tun?
Was können wir von ihr lernen? Können wir überhaupt etwas von ihr lernen?
Vor der Adventszeit liegt der November. Ein Monat des Rückzuges, der Einkehr und auch Dunkelheit. Wir gehen in uns, reflektieren, bedauern und betrauern so einiges. Aber dann kommt die Zeit der warmen Lichter, beruhigender Kerzenschein und besinnliche Musik holen uns heraus aus der Dunkelheit. Sie verliert plötzlich ihre Kälte, ihre Einsamkeit. Sie wird erhellt von gemeinsamen Adventsstunden und Vorfreude auf’s Fest.
Wir können bzw. sollten diese Vorfreude auf unseren eigenen Werdegang übertragen. Wir haben im vergangenen Jahr unser Bestes gegeben. Es hat vielleicht nicht immer gereicht, aber wir haben’s probiert. Manche persönliche Planung kam durcheinander, weil das Leben uns „einen Streich spielte“, nicht alles konnten wir umsetzen. Manche von uns erlitten persönliche Verluste, manche Krankheit, wieder andere verloren geliebte Menschen oder auch Tiere, andere gebaren Menschen oder gaben einem Tier ein neues Zuhause. Nicht mit allen Menschen kamen wir konfliktfrei aus, nicht alles konnten wir bewältigen. Aber über allem stand und steht unsere Motivation: „Aus dem Herzen heraus das Beste zu geben.“
Und hier gibt uns der „Heilige Abend“ die Gelegenheit, unser Leben wieder neu zu beginnen. Etwas Neues, „Heiliges“ wird an diesem Abend geboren. Ein Kind, ein “Lebenskind“ sozusagen kommt in die Welt, unter äußerst schwierigen Umständen. Die Eltern – Maria und Josef, sie haben an das Unmögliche geglaubt. Sie setzten sich hinweg über das, was die anderen sagten oder meinten. Sie glaubten an die Verheißung und blieben dieser bis zum Heiligen Abend , und auch später noch treu.
Die Umstände dieser Geburt kennen wir alle. Im Übertragenen kann uns diese Geschichte zeigen, dass etwas Neues, oder Anderes keiner großartigen Ausgangsbedingungen bedarf. Es kann ganz einfach, vielleicht ein wenig „klein“ sein, das Umfeld ist für eine werdende Idee nicht bindend! Das allerwichtigste, was zählt, ist der Glaube an das eigene Tun, und das Vertrauen in die Überwindung von Hindernissen!
Wir alle könnten Weihnachten so betrachten, selbst „neugeboren“ werden, vielleicht in einem „Stall“- ohne schmückendes Beiwerk, aber in Anwesenheit von Menschen, welche fest an uns glauben – nämlich der Anwesenheit von uns selbst.