5 Tage sind seit dem Beginn unserer Fastenaktion vergangen.
Wie ist es Ihnen ergangen? Konnten Sie sich selbst beim Jammern oder Klagen ertappen? Ist Ihnen im Zuge dieser Aufmerksamkeit bewusst geworden, wie sich das „Klage-Muster“ ein Stück weit automatisiert hat? Wie selbstverständlich es Ihnen über die Lippen kommt, das Meckern über eine Alltagskleinigkeit?
Wir laden Sie ein, wirklich weiterhin dabei zu bleiben. Hören Sie genauer hin – wie dieses negative Äußern eigentlich unseren Umgang miteinander bestimmt. Betrachten Sie bitte einmal sich selbst und Ihre Nächsten im Umgang miteinander. Ist das wirklich wertschätzend? Respektvoll? Aufmerksam?
Oft erwarten wir von anderen genau diesen Umgang. Wir wünschen uns mehr Aufmerksamkeit in kleinen Gesten, mehr Zuwendung durch Wort und Tat, mehr Respekt. Nicht nur vom Partner, auch von den Eltern, den Schwiegereltern oder den Arbeitskollegen etc. Wir fordern regelrecht, dass sie uns in unserer ganzen Persönlichkeit akzeptieren müssten – das ist schließlich unser Anrecht. Wieviel Streit, Kummer und Leid wird dadurch verursacht? Wie viele Zwistigkeiten gibt es innerhalb von Familien wegen eigentlicher „Nichtigkeiten“ ? Weil wir auf diesem unseren Anspruch verharren? Oder weil wir manchmal gar nicht aussprechen, was uns belastet, wann wir uns benachteiligt fühlen?
Wir sind heute irgendwie nicht mehr geübt im ehrlichen Miteinander.
Ehrlich meinen wir, müssten sofort beide Parteien miteinander sein. Grundsätzlich schon, aber wir haben keine Übung mehr darin. Vergessen wir das bitte nicht. Geben wir uns eine Chance, es wieder zu lernen. Und dazu müssen wir eben mit uns selbst beginnen.
Versuchen Sie, in einer heiklen Sache im Alltag wirklich einmal ganz ehrlich zu sein – und halten Sie die Reaktion des Anderen einfach aus. Schauen und fühlen Sie, was das mit Ihnen macht – und seien Sie auch dabei ehrlich – zu sich selbst!